Weltflüchtlingstag 2024: Menschlichkeit als Wegweiser

Ein trauriger Trend hält weiter an: Jahr für Jahr müssen mehr Menschen fliehen. Rund 120 Millionen Menschen sind laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) derzeit gewaltsam binnenvertrieben oder international auf der Flucht. Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni sagt der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, Christian Reuter: „Als DRK stehen wir geflüchteten Menschen in ihrer Notlage im In- und Ausland bei. Einziger Maßstab ist dabei das Maß der Not.

Die Gründe, warum Menschen ihr Zuhause verlassen müssen, sind vielfältig. Verfolgung, gewaltsame Konflikte, Hungersnöte und immer häufiger klimabedingte Krisen nehmen jährlich in Anzahl und Tragweite zu.

Das DRK versucht auch im Flucht- und Vertreibungskontext spontan ansteigende humanitäre Bedarfe im Vorfeld besser zu antizipieren und die jeweiligen nationalen Rotkreuz- bzw. Rothalbmondgesellschaft kurzfristig besser gezielt zu unterstützen sowie auf entstehende Bedarfe einzugehen. Die DRK-Schwestergesellschaften leisten durch ihr jeweiliges dauerhaftes Hilfsangebot vor Ort einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, der vor allem auch besonders gefährdeten Familien und Menschen die Lebensumstände erleichtern soll.

Viele Menschen müssen dennoch lange, gefährliche Strecken auf sich nehmen, um an einen sicheren Ort zu kommen. Das DRK unterstützt deshalb zahlreiche nationale Rotkreuz- bzw. Rothalbmondgesellschaften bei ihrer Hilfe entlang von Migrationsrouten auch über Landesgrenzen hinweg, um eine möglichst durchgehende, würdevolle Versorgung der Menschen sicherzustellen.

„Bei unserer Arbeit leitet uns insbesondere der Grundsatz der Menschlichkeit. Dies sollte auch für den politischen Bereich gelten, beispielsweise bei der Umsetzung des EU-Migrationspaktes: Die Rechte und die Menschenwürde aller Migrantinnen und Migranten müssen zwingend gewahrt bleiben“, sagt Christian Reuter.

In Deutschland unterstützt das DRK geflüchtete Menschen und steht für sie ein. Durch zahlreiche Aktivitäten wird das Ankommen und die Integration geflüchteter Menschen befördert. Dabei bemängelt das DRK, dass wichtige Strukturen für die Integration oft nur kurzfristig finanziert werden, beispielsweise bei der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte. Dort musste es wegen angedrohter und teils tatsächlicher Haushaltskürzungen sogar einen Stellenabbau und die Schließung von Anlaufstellen geben.

„Migration hat es schon immer gegeben und wird es auch in Zukunft geben. Es gilt deshalb nachhaltige sowie stabile Strukturen zu schaffen, um die so wichtige Integration zu ermöglichen. Wir brauchen von der politischen Seite konstruktive und sachliche Antworten auf die Herausforderungen, die aus der weltweiten Migration resultieren“, sagt Christian Reuter.

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