Möglichkeit zur Schicksalsklärung bis 2028 verlängert

Vermisste des Zweiten Weltkriegs

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) begrüßt, dass die finanziellen Mittel für die Aufgabe „Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg“ bis Ende der Finanzplanung des Bundes (2028) im Regierungsentwurf 2025 weiterhin enthalten sind. Damit besteht das humanitäre Mandat des DRK-Suchdienstes auch über 2025 hinaus unverändert fort. „Dies ist eine sehr erfreuliche Entscheidung für zahlreiche Menschen in Deutschland. Auch heute noch beschäftigt viele die drängende Frage nach ihren kriegsvermissten Familienmitgliedern“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.

Dies zeigt auch ein Blick auf die aktuellen Daten: 2023 haben sich 7.806 Angehörige im Zusammenhang mit Vermissten des Zweiten Weltkriegs an den DRK-Suchdienst gewandt, im 1. Halbjahr 2024 waren es 3.987. In 43 Prozent der Fälle konnte der DRK-Suchdienst Auskünfte über den Verbleib der Gesuchten geben.

„Endlich Gewissheit über diese Schicksale zu erhalten, ist für die Suchenden eine sehr wichtige Angelegenheit. Das DRK leistet mit dieser Aufarbeitung der Kriegsfolgen des Zweiten Weltkriegs einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft“, sagt Gerda Hasselfeldt.

Das DRK wird dank dieser Entscheidung auch in den kommenden Jahren für viele Schicksalsklärungen im Kontext Zweiter Weltkrieg sorgen können. „Wir freuen uns, dieses wichtige Angebot für die betroffenen Familien aufrecht zu erhalten – von unserer Seite aus gerne auch über das Jahr 2028 hinaus“, sagt die DRK-Präsidentin. Das DRK fordert in dem Zusammenhang auch, dass der Zugang zu den Akten und Unterlagen des Suchdienstes langfristig sichergestellt wird, um Angehörigen dauerhaft eine Anlaufstelle zu bieten.

Seit 1953 – inzwischen über 70 Jahre – wird der DRK-Suchdienst vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat institutionell gefördert. Das DRK ist der Bundesregierung sehr dankbar dafür, dass es seit Jahrzehnten Menschen helfen kann, die nach ihren kriegsvermissten Familienmitgliedern suchen.

Neben der Teilaufgabe Schicksalsklärung Zweiter Weltkrieg hilft der DRK-Suchdienst im Rahmen der internationalen Suche dabei, aufgrund aktueller Krisen und bewaffneter Konflikte vermisste Angehörige zu finden und Familienmitglieder wieder miteinander in Kontakt zu bringen. Hierbei arbeiten die Suchdienste der 191 nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften eng zusammen. Im letzten Jahr wurden beim DRK 2.629 vermisste Angehörige neu registriert (1. Halbjahr 2024: 1.395). Häufig haben Schutzsuchende, vor allem aus Afghanistan, der Ukraine, sowie aus Syrien, Irak und Somalia, auf der Flucht den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren. Getrennte Angehörige unterstützt der DRK-Suchdienst bei Fragen zur Familienzusammenführung, im Jahr 2023 mit 18.875 Beratungen bundesweit.

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