BRK Tagespflegen in Kaufbeuren und Buchloe stärken das Sehvermögen von Senioren

Mit einem optimal angepassten Hilfsmittel kann eine Sehbeeinträchtigung abgemildert oder ausgeglichen werden. Foto: Blindeninstitutsstiftung

Wie erkenne ich eine Augenerkrankung? Wie schätze ich deren gesundheitliches Risiko ein? Welche Kompensationsmaßnahmen gibt es, wenn das Sehen eingeschränkt ist? – Mit dem richtigen Wissen können sehbeeinträchtigte Senioren bedarfsgerecht unterstützt werden. Um das Sehvermögen und damit die Lebensqualität, Sicherheit und Selbstständigkeit von pflegebedürftigen Senioren zu stärken, ließen sich die Mitarbeitenden der Tagespflege Buchloe und der Tagespflege Stiftsterrassen Kaufbeuren des BRK-Kreisverbandes Ostallgäu vom Präventionsprogramm „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“ schulen.

Allein essen und trinken, den Weg ins Bad finden, den Fernseher bedienen – vermeintlich einfache Tätigkeiten können mit einer Sehbeeinträchtigung zur Herausforderung werden. „Obwohl den meisten Menschen bewusst ist, dass das Sehvermögen im Alter nachlässt, sind sich die Wenigsten klar über die weitreichenden Auswirkungen im Alltag“, sagt Marlies Schunke, Leitung der drei Tagespflegen des Roten Kreuzes in Buchloe und Kaufbeuren.

Um auf die besonderen Bedürfnisse sehbeeinträchtigter Senioren aufmerksam zu machen und Barrieren in deren Alltag abzubauen, informierte das Präventionsteam des Blindeninstituts Würzburg daher die Leitungskräfte und Mitarbeitenden der beiden BRK Tagespflegen vor Ort in den Einrichtungen in Buchloe und Kaufbeuren.

Auf vielfältige und interaktive Weise wurde das Sehen in der Pflegeeinrichtung in den Blick genommen: Die räumliche Gestaltung der Häuser wurde in einer Begehung mit Simulationsbrillen unter die Lupe genommen und das Dokumentationssystem wurde insbesondere mit Blick auf den Aspekt des Sehens (z. B. Brille, Lupe) detailliert betrachtet. In Schulungen wurde Basiswissen zu den häufigsten Augenerkrankungen und ihren Auswirkungen im Alter vermittelt und durch Selbsterfahrung für die Beschäftigten der Pflegeeinrichtung erlebbar gemacht. Mittels Augenüberprüfungen konnte ein Eindruck gewonnen werden, was die Tagespflegegäste noch sehen können und was nicht. Darüber hinaus befähigt das Erlernen einer Seheinschätzung die Einrichtung nun, in Verdachtsfällen selbstständig aktiv zu werden. Durch spezielle Beschäftigungsangebote und eine Informationsseite im Internet wird das Wissen auch an die Senioren, Angehörigen und weitere Interessierte weitergegeben.

Das Sehen nicht aus dem Blick verlieren

Ziel des Präventionsprogramms ist es, in den teilnehmenden Pflegeeinrichtungen die richtigen Impulse zu setzen, damit sich diese zu „sehgerechten“ Einrichtungen weiterentwickeln. „Das Gute Sehen fördert Selbstständigkeit, psychische Gesundheit, soziale Kontakte, Aktivität und Teilhabe“, resümiert Programmleiterin Sabine Kampmann. „Deshalb werden wir uns gemeinsam mit den bayerischen Pflegeeinrichtungen weiterhin für dieses wichtige Thema einsetzen.“

Die Teilnahme am Präventionsprogramm, das in ganz Bayern aktiv ist, ist für Pflegeeinrichtungen kostenfrei und wird finanziert von den beteiligten Pflegekassen der AOK Bayern, des BKK Landesverbandes Bayern, der IKK classic, der KNAPPSCHAFT und der SVLFG.

Weitere Informationen sind im Internet unter www.blindeninstitut.de/gutes-sehen und www.brk-ostallgaeu.de zu finden.

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