Bericht über die Mitgliederversammlung des BRK Kreisverband Ostallgäu

BRK Kreisverband Ostallgäu

Die Auswirkungen der Pandemie werden beim Rückblick in vielen Bereichen deutlich

„Ein Rotkreuzler lebt weit mehr als Anstand und Vernunft – er lebt Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen. Er ist der Hüter seines Nächsten – und das ganz selbstverständlich.“ Mit diesen Worten eröffnete Barbara Strobel, Vorsitzende des Vorstandes des BRK Kreisverband Ostallgäu, die diesjährige Mitgliederversammlung. Ganz im Sinne des aufeinander Achtgebens fand die Veranstaltung in kleiner Besetzung statt, etwa 20 Mitglieder hatten sich im BRK-Haus in Kaufbeuren versammelt – noch einmal knapp zwei Dutzend waren per Video zugeschaltet. Natürlich blieb die Versammlung nicht ohne Blick auf die pandemische Lage in den vergangenen Monaten. Sie sei dankbar, so Strobel, dass in der Rotkreuz-Familie auch in Ausnahmesituationen der Schutz des menschlichen Lebens und die Achtung der Würde des Menschen selbstverständlich seien.

Die weltweite Corona-Pandemie und deren Auswirkungen hatten sich beim BRK Ostallgäu ebenfalls bemerkbar gemacht. So waren etwa die Anzahl der abgehaltenen Erste Hilfe Aus- und Fortbildungen sowie Sanitäts- und Führungsausbildungen stark eingebrochen. Waren es 2019 noch über 4800 Teilnehmende in mehr als 365 Kursen, so wurden 2020 in 177 Kursen knapp über 2500 Menschen aus- und weitergebildet. Auch der Fahrdienst, der sonst stabile Zahlen verbuchte, wurde 2020 merklich weniger genutzt. Die Ausnahmesituation sei für Kreisgeschäftsführer Thomas Hofmann aber „kein Grund zur Sorge“. „Die Einbrüche haben wir an der ein oder anderen Stelle wieder ausgleichen können“, erklärte er. Nahezu gleichgeblieben seien hingegen die Zahlen von passiven Unterstützern (2020: 13.740) und aktiven ehrenamtlichen Mitgliedern (2020: 4.179). Auch um den Nachwuchs muss sich das BRK im Ostallgäu keine Sorgen machen: In diesem Bereich hat sich die Mitgliederanzahl seit 2017 sogar mehr als verdoppelt (2020: 259).

Im Rettungsdienst war das BRK Ostallgäu von 2017 bis 2020 jährlich zwischen 25.951 (2017) und 29.571 (2019) mal zu Einsätzen ausgerückt. In 2017 konnte ein zusätzlicher Rettungswagen in Kaufbeuren, 2021 ein zusätzlicher „RTW“ in Kraftisried installiert werden. Hofmann freute sich auch über die tolle Quote an „nichthauptamtlicher Beteiligung im Rettungsdienst“ von konstant 16 bis 18 Prozent. Großes Engagement zeigte das BRK auch in pandemiebedingten Ausnahmesituationen. Von der Verpflegung von Asylbewerberunterkünften in Quarantäne bis zum Betrieb der Impf- und Schnelltestzentren war das Rote Kreuz hilfsbereit zur Stelle.

Angebote für junge Menschen und Familien sowie Pflege-Beratungsstellen gut angenommen

Erfreulich ist auch die Entwicklung der Kontaktstellen „Demenz und Pflege“. Wurden vor vier Jahren die ersten Schritte für das Angebot gegangen, sind mittlerweile Kontaktstellen in Buchloe, Marktoberdorf und Füssen eingerichtet, die Beratung und Hilfestellungen rund um die Themen Pflege und Betreuung bieten. „Wir bekommen viele Rückmeldungen von Menschen, die dankbar sind, dass wir sie auf diesem Weg begleiten und ihnen Möglichkeiten aufzeigen“, berichtete Hofmann. Gut angenommen werden auch die Angebote der Familienstützpunkte in Marktoberdorf und Obergünzburg. Diese waren auf den Wunsch hin entstanden, ein größeres Angebotsfeld für jüngere Menschen und Familien zu schaffen.

„Die finanzielle Lage des Kreisverbands mit all seinen Einrichtungen ist durchweg eine positive“, berichtet Schatzmeister Alois Mögele. Die Senioren- und Pflegeheime konnten sich trotz Pandemie gut behaupten. Auch die Plätze in den stationären Angeboten für psychisch beeinträchtigte Menschen, dem Haus Schimmelreiter in Wertach und dem St. Georgshof in Füssen, waren im vergangenen Jahr weitgehend belegt, sodass wirtschaftliche Umbrüche ausblieben. „Trotzdem war das Jahr von der Pandemie geprägt“, resümierte Hofmann mit Blick auf ausgebliebene Sommerfeste und den doch so wichtigen Begegnungen in den Einrichtungen.

In beiden psychischen Einrichtungen steht in Kürze ein Baubeginn an: Mit Ersatzneubauten sollen ein Teil der vorhandenen Plätze neu gestaltet werden, um den Anforderungen der Heimgesetzgebung gerecht zu werden. Ein weiteres Bauprojekt des BRK Ostallgäus ist der Neubau der Rettungswache im Pfrontener Ortsteil Kappel. Außerdem entsteht in Buchloe eine Katastrophenschutzhalle, die die Situation der Material- und Fahrzeugunterbringung deutlich verbessern soll.

Vorstand des Kreisverbands und Delegierte für Bezirks- und Landesversammlung gewählt

Dass die Mitgliederversammlung abgehalten wurde, war auch darin begründet, dass Delegationen für die anstehende Bezirks- bzw. Landesversammlung gefunden werden mussten. Diese wurden gemeinsam mit dem Vorstand des Kreisverbands Ostallgäu am Wochenende nach der Mitgliederversammlung per Urnenwahl bestimmt. Die Wahlperiode dauert satzungsgemäß vier Jahre und endet 2025.

Die Ergebnisse der Wahlen finden Sie hier ...

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