140 Jahre Wasserwacht in Deutschland

Gemeinsam den Herausforderungen begegnen

Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) feiert in diesem Jahr ihren 140. Geburtstag. Ein Anlass, um nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft zu blicken. „Ich danke allen Freiwilligen der Wasserwacht für ihr herausragendes Engagement. Wie alle unsere Gemeinschaften steht auch die Wasserwacht vor einer Reihe von Herausforderungen, die wir gemeinsam angehen“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt. „Dabei sind wir einmal mehr auf das großartige Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, aber auch auf die Unterstützung der Gesellschaft und der Politik angewiesen.“

Als das Donau-Hochwasser in Regensburg am 7. Februar 1883 zu einer Katastrophe führte, waren Helfende des Roten Kreuzes in die Hochwasserrettung eingebunden – die Geburtsstunde der Wasserwacht in Deutschland. Im Laufe der Jahre gründeten sich an vielen Orten sogenannte Sanitäts- und Wasserwehrkolonnen. 140 Jahre später sorgt die Wasserwacht des DRK mit bundesweit rund 140.000 Ehrenamtlichen für die Sicherheit am Wasser. Zu den Kernaufgaben zählen nach wie vor das Retten von Menschen und die Prävention vor dem Ertrinken in Form von Schwimmunterricht. Denn sicheres Schwimmen und die Kenntnis der Baderegeln sind die besten Grundlagen zum Schutz vor dem Ertrinken.

Mit der Zeit haben sich die Einsatzbereiche der Wasserwacht stetig weiterentwickelt und neue Aufgaben und Herausforderungen sind hinzugekommen. Themen wie Natur-, Umwelt- und Gewässerschutz rücken mehr und mehr in den Fokus. „Zudem wird sich die Art der Einsätze mit Blick auf künftig zu erwartende zunehmende Extremwetterereignisse verändern“, ist Andreas Paatz, Bundesleiter der Wasserwacht Deutschland, überzeugt. „Einsätze, wie etwa der im Rahmen der Flutkatastrophe im Sommer 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, sind sehr fordernd. Unsere Ehrenamtlichen sind professionell ausgebildet, hochmotiviert und sehr erfahren im Umgang mit unterschiedlichen Situationen, aber auch sie gelangen an ihre Grenzen.“

Nicht zuletzt aus diesen Gründen setzt sich DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt für die Gleichstellung der Helfenden ein. „Die ehrenamtlichen Kräfte – übrigens aller unserer Gemeinschaften im DRK – müssen endlich die gleiche Anerkennung und Wertschätzung erhalten, wie etwa die Ehrenamtlichen des THW und der Feuerwehren: Freistellung vom Arbeitsplatz, Verdienstausfallleistungen an die Arbeitgeber, einen umfassenden sozialversicherungsrechtlichen Schutz und ein Recht zur Freistellung bei Aus- und Fortbildung sowie bei Übungen und Bereitstellungen.“ Das sei mehr als angemessen, wenn man auf die professionellen Aus- und Fortbildungen der Wasserwacht blickt: Die Wasserwacht umfasst nicht nur Rettungsschwimmerinnen und -¬schwimmer, sondern auch Wasserretterinnen und -retter, Fließwasserretterinnen und -retter, Air Rescue Specialists, Taucherinnen und Taucher sowie Bootsführerinnen und -führer und Schwimmausbilderinnen und -ausbilder.

Immer häufiger stellt selbst die Wahrnehmung der Kernaufgaben – dem Retten und dem Sicherstellen der Schwimmfähigkeit der Menschen – eine Herausforderung dar. „Eine Grundvoraussetzung für die Sicherheit am Wasser ist und bleibt das Schwimmenlernen“, so Andreas Paatz. „Dafür braucht es allerdings funktionierende Schwimmbäder.“ Gerade bei Kindern und Jugendlichen macht er einen Nachholbedarf bei der Schwimmfähigkeit aus. Der ausgefallene Schwimmunterricht während der Coronazeit spielt hier ebenso eine Rolle wie der vielerorts desolate Zustand der Bäder. Als Mitglied der Bäderallianz Deutschland setzt sich die Wasserwacht daher für die Erhaltung der Schwimmbäder ein und weist mit der Kampagne „Alle sollen schwimmen lernen“ auf eines ihrer wichtigsten Anliegen hin.

Die Herausforderungen sind vielseitig. Doch gibt sich Andreas Paatz zuversichtlich: „Wir sind eine starke Gemeinschaft und mit der nötigen Unterstützung aus der Politik und Gesellschaft werden wir auch in den kommenden 140 Jahren für Sicherheit am Wasser sorgen.“ Das ist auch der Tenor des Festaktes zum Geburtstag der Wasserwacht, der am 31. Juli in ihrer Geburtsstadt Regensburg begangen wird. Mehr als 300 Wasserwachtlerinnen und Wasserwachtler aus ganz Deutschland werden erwartet. Das Motto lautet: Gemeinsam auf Kurs in die Zukunft.

Die Wasserwacht des DRK leistet mit rund 140.000 ehrenamtlichen Einsatzkräften vielerorts in Deutschland Aufsicht an Badestellen und bei Veranstaltungen am und im Wasser und rettet dabei jährlich über 250 Menschen vor dem Ertrinken. Zum 140. Geburtstag wird das DRK die Wasserwacht mit einer einwöchigen Serie auf seinen Social-Media-Kanälen feiern. Der Startschuss fällt am 31. Juli 2023.

Weitere Informationen rund um die Wasserwacht gibt es unter:
www.wasserwacht.de

 

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