Über meine Ausbildung und Arbeit als Notfallsanitäterin

Carolin Daisenberger (rechts), Absolventin der Notfallsanitäterschule in Wolfratshausen, mit Kollegin und Praxisanleiterin Katharina Wind.

Carolin Daisenberger

Es war für mich eine glückliche Fügung, dass ich Notfallsanitäterin wurde. Mit dem Abitur in der Tasche, wusste ich 2018 noch nicht so recht, was ich beruflich machen wollte. So entschied ich mich damals für ein freiwilliges Soziales Jahr im Rettungsdienst beim BRK-Kreisverband Ostallgäu und absolvierte in dieser Zeit die rund dreimonatige Ausbildung zur Rettungssanitäterin. Ich hängte ein weiteres Berufsjahr an. Im Jahr 2020 bekam ich dann einen Ausbildungsplatz als Notfallsanitäterin. Während meiner dreijährigen Lehrzeit beim BRK Ostallgäu standen mir die erfahrenen Notfallsanitäter und Praxisanleiter Danny Rüffer, Katharina Zecherle und Katharina Wind zur Seite.

Ich mag es, Verantwortung zu tragen, wenn ich mit dem Rettungswagen zu den Patientinnen und Patienten unterwegs bin. Anfangs habe ich mich sehr schwergetan, einfach so fremde Wohnungen oder sogar Schlafzimmer zu betreten. Heute schätze ich die Abwechslung in diesem Beruf und die Begegnungen mit den Menschen.  Dabei geht es nicht immer nur um Blaulichtrettung. Es gibt auch bedrückende Situationen, wenn wir zu Personen gerufen werden, die sich nicht mehr selbst versorgen können und keinerlei Hilfe von außen haben.

Als Frau muss ich mich in meiner Rolle als Notfallsanitäterin schon auch mal behaupten. Andererseits wirken wir in aggressiven Situationen gegenüber männlichen Kollegen eher deeskalierend. Mein Eindruck ist, dass Frauenteams weniger oft angegriffen werden.

Ich freue mich darüber, dass ich mein Examen mit der Note 1,2 bestanden und den bayerischen Staatspreis für meinen hervorragenden Abschluss erhalten habe. Mein nächstes Ziel ist, nach zwei Jahren Berufserfahrung im Rettungsdienst, die Ausbildung zur Praxisanleiterin. Das Berufsbild "Notfallsanitäter/in" ist so jung. Da ist es wichtig, dass wir Jüngeren uns einbringen, um die nächste Notfallsanitäter-Generation zu begleiten. Ich möchte Schulabgängern Mut machen, vor sozialen Berufen keine Angst zu haben und sich nicht von der negativen Berichterstattung beeinflussen zu lassen.

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