Ich möchte Senioren etwas zurückgeben für ihre Lebensleistung

BRK Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheim

Ergotherapeut Michael Eberle seit zwölf Jahren im Gulielminetti-Haus

Seit zwölf Jahren arbeite ich im Gulielminetti-Seniorenheim in Marktoberdorf. Direkt nach der Ausbildung zum Ergotherapeuten habe ich mich in der Rotkreuzeinrichtung beworben. Mich sprach damals die Vorreiterrolle des Hauses an, die Mobilität der Bewohnerinnen und Bewohner durch festangestellte Ergotherapeuten zu stärken. Ich sehe es als großen Vorteil, dass ich nicht nur auf Termin, sondern täglich bei den älteren Menschen bin, flexibel auf ihre Bedürfnisse eingehen und mich ganz eng mit der Pflege abstimmen kann. Meine Motivation ist, die Lebensqualität aller im Heim zu erhalten oder zu steigern. Jeder Mensch schätzt es, wenn er möglichst lange selbständig aus dem Bett aufstehen, essen oder sich waschen kann.

Michale Eberle und Gabi Friedrich (Leitung Ergotherapie Abteilung)

Neben dieser Aufgabe suchte ich mir immer wieder neue Herausforderungen. Zunächst war es das Qualitätsmanagement, bevor ich  mich mehrere Jahre um die Kontrolle der im Haus eingesetzten medizinischen Produkte kümmerte. Gabi Friedrich, Leitung der Ergotherapie-Abteilung im Gulielminetti-Haus, motivierte mich, die Weiterbildung zur Fachkraft für gerontopsychiatrische Betreuung zu absolvieren. Diese schloss ich kürzlich erfolgreich ab. Gabi Friedrich ist stolz auf Michael Eberle, „er bereichert nun als doppelte Fachkraft unser ergotherapeutisches Team.“

Neben dem Erwerb von theoretischem und praktischem Wissen über die Betreuung demenziell stark veränderter Menschen war eine Projektarbeit Bestandteil meiner gerontopsychiatrischen Weiterbildung. Wie ein roter Faden spiegelte sich darin meine berufliche Motivation wider. Denn ich befasste sich mit dem Thema Gestaltung und Umsetzung eines Aktivierungsraumes in Senioreneinrichtungen. Man weiß heute, dass gezieltes Bewegungstraining Stürze verhindert sowie die psychische Stimmung und das Selbstbewusstsein heben. Es hat auch etwas Geselliges, wenn die Bewohner im Aktivierungsraum zusammenkommen. „Soziale Teilhabe und Erfolgserlebnisse tun den uns Anvertrauten, aber auch allen Mitarbeitenden im Haus gut“, findet auch Einrichtungsleitung Renate Dauner. Als aktuelles Beispiel erzählt Pflegedienstleitung Daniel Kahl gerne die Geschichte einer 99-jährigen Dame, die nach einem Oberschenkelhalsbruch durch gezieltes Training wieder das Laufen erlernte.

Warum ich schon als junger Mann für Senioren da sein wollte? Ich finde, wir profitieren von der Lebensleistung der älteren Generation. Durch meine Arbeit kann ich ihnen dafür etwas zurückgeben. Aber auch das Kollegenteam liegt mir am Herzen. Ich engagiere mich als Personalrat und biete immer mal wieder verschiedene Gesundheitsangebote an wie z.B. eine Faszien-Behandlung oder ein Taping-Kurs.

Von links: Renate Dauner (Einrichtungsleitung), Michael Eberle, Gabi Friedrich (Leitung Ergotherapie-Abteilung), Daniel Kahl (Pflegedienstleitung)

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