„Die Bewohner geben mir mit ihrer Anerkennung ein gutes Gefühl.“
Annalisa Janusch
Alle meine Freunde äußerten Respekt, dass ich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Altenpflege machen will. Das war vor knapp einem Jahr. Ich hatte gerade meinen Mittelschulabschluss in der Tasche und wollte etwas Soziales machen.
Eine Freundin empfahl mir damals das Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheim in Marktoberdorf als mögliche FSJ-Einsatzstelle. Ich schickte eine schriftliche Bewerbung und wurde eingeladen ein paar Schnuppertage im Bereich der Pflege und der Ergotherapie im Gulielminetti Haus zu machen. Dabei stellte ich fest, dass ich lieber in den Pflegebereich möchte, da ich so näher bei den Menschen bin. Im Anschluss an die Schnuppertage bekam ich vom Roten Kreuz die Zusage der FSJ-Stelle.
Im September trat ich den FSJ-Dienst im Gulielminetti an. Um die Bewohner und das Stationsleben kennen zu lernen, wurden mir einfache Arbeiten aufgetragen, wie beispielsweise Wäsche und Essen verteilen. Dann sah ich einzelnen Mitarbeitern bei bestimmten Tätigkeiten zu. Dieses Prinzip wurde nach einiger Zeit umgedreht. Ich führte die Arbeiten aus und die Fachkräfte sahen zu. Es war für mich gut von Anfang an zu wissen, dass ich beim gesamten Stationsteam Hilfe bekomme, wenn ich etwas nicht weiß und ich kann Hilfe holen, wenn mir etwas zu weit geht
Mittlerweile habe ich einen eigenen Tätigkeitsbereich auf der Station. Heidi Penz, Stationsleiterin im Gulielminetti, sagt, dass ich diesen mit großer Ruhe und Souveränität ausführe. Sie begleitet mich während des ganzen FSJ-Jahres als Mentorin.
Die Bewohner geben mir mit ihrer Anerkennung ein gutes Gefühl. Darauf bin ich stolz und dadurch fällt mir die Arbeit leicht. Auch wenn die Trennung von Arbeit und Privatleben nicht immer einfach für mich ist. Hier helfen mir Gespräche mit den Arbeitskollegen im Haus sowie mit anderen FSJ-lern. Fünfmal treffe ich die 40 FSJ-Kollegen im Laufe des sozialen Jahres auf einwöchigen Seminaren.
Demnächst soll ich noch ein anderes Berufsfeld kennen lernen, die Ergotherapie. Ich freue mich auf die geregelten Arbeitszeiten dort. Denn die unregelmäßigen Schicht- und Wochenenddienste mag ich nicht so gerne.
Welche Pläne habe ich nach dem FSJ? Ich bin mir schon ziemlich sicher, dass ich weiter in der Pflege tätig sein will. Allerdings könnte ich mir auch die Kinderpflege gut vorstellen. Eines kann ich auf jeden Fall heute schon sagen: Ich würde jedem empfehlen, ein freiwilliges soziales Jahr zu machen, weil es eine gute Erfahrung ist!