Karriere in der Pflege
Von der Pflegehelferin zur Leitungskraft
„Ich gehe gerne in die Arbeit.“ Voller Überzeugung äußert Claudia Schien nach fast 25 jähriger Berufstätigkeit in der Pflege und Betreuung älterer Menschen diesen Satz. Einen Blick auf ihren Werdegang bestätigt, dass ihr der Pflegebereich im Laufe ihres Arbeitslebens viele spannende Möglichkeiten eröffnet hat. Diese Chancen nutzte sie für ihre persönliche Karriere, die stetig nach oben führte. Heute leitet Claudia Schien die Soziale Betreuung im Gulielminetti Seniorenwohn- und Pflegeheim und hat soeben eine weitere Qualifizierung zur Praxisanleiterin erfolgreich abgeschlossen.
„Meine erste Ausbildung zur Pflegehelferin begann 1998 im Clemens-Kessler-Haus, Zentrum für Betreuung und Pflege des BRK Kreisverbands Ostallgäu“, erinnert sich Schien. Es schloss sich die Ausbildung zur Pflegefachkraft an. Im Jahr 2003 wechselte sie in die Schwestereinrichtung des Roten Kreuzes in Marktoberdorf, ins Gulielminetti-Haus. Dort absolvierte sie eine Fortbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft. 2014 wurde sie dort stellvertretende Wohnbereichsleitung.
Als die langjährige Leitung der Sozialen Betreuung in Ruhestand ging, empfahl sich Claudia Schien erfolgreich für diese neue Aufgabe. „Es war schon eine Herausforderung für mich“, sagt sie rückblickend über ihren Wechsel von der Pflege in die Betreuung. Nun standen auf einmal Führungsaufgaben und damit verbunden viele Gespräche mit den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihrem täglichen Arbeitsplan. Sie schätzt es, „dass jeder einzelne Mitarbeitende seine persönliche Note in die soziale Betreuung einbringt.“ Von diesem Potential profitieren nämlich die Bewohnerinnen und Bewohner des Gulielminetti-Hauses durch ein vielfältiges Angebot. Dass diese sich wohlfühlen, steht bei Claudia Schien im Mittelpunkt. „Zudem verfolgt sie konsequent unseren ganzheitlichen Ansatz, ergotherapeutische Angebote mit denen der sozialen Betreuung zu verknüpfen“, ergänzt Einrichtungsleitung Renate Dauner zufrieden.
Claudia Schien verschweigt nicht, dass sie als Führungskraft auch mal Konflikte ausräumen muss. Dank ihrer langen Erfahrung weiß sie, „wenn man eine leitende Aufgabe übernimmt, ist damit zu rechnen, dass Menschen sich mit Veränderungen oder Neuerungen nicht immer leicht tun.“ Sie sagt weiter über sich, „wenn ich einen Weg eingeschlagen habe, dann gehe ich ihn auch.“ Renate Dauner bekräftigt: „Sie begegnet den Mitarbeitenden auf Augenhöhe und vermittelt ihnen nicht nur die Aufgaben, sondern auch die Freude daran, sie umzusetzen.“
Pflegedienstleitung Daniel Kahl schätzt besonders die Hilfsbereitschaft seiner Kollegin und ihre Offenheit für Neues. Letzteres zeigt sich auch im Privaten. Claudia Schien erfüllte sich vor sechs Jahren einen lange gehegten Wunsch und nahm Akkordeonunterricht. „Musizieren tut mir gut, um nach anstrengenden Arbeitstagen herunterzukommen.“ Aber natürlich freuen sich auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Senioreneinrichtung, wenn sie bekannte Schlager oder im Gottesdienst Amazing Grace anstimmt.
All diese Gaben wird Claudia Schien bei der neu hinzukommenden Aufgabe als Praxisanleitung nutzen. Im Juni bestand sie die Prüfung der einjährigen Weiterbildung. Zusammen mit weiteren Kolleginnen und Kollegen wird sie nun den Pflegenachwuchs während der Ausbildung oder im Praktikum professionell begleiten und ihr Wissen sowie ihre Freude an sie weitergeben.